Leifers zur Zeit der
Nun verbleiben wir (Rätisches Trauerlied)
Capitolo 22
via Claudia Augusta
Nun verbleiben wir
in ewiger Trauer, du erklimmst
die Treppe der Zeiten und verschwindest
in den Armen der verschleierten Nacht
die sich vor uns öffnet
wie das uferlose Meer…
Rufe uns, rufe unsere Namen
sobald unsere Tränen versickern,
sobald wir dein Angesicht
vergessen und wie winzige
Ameisen den Heimweg
nicht wiederfinden, sobald
der Überdruss die göttliche
Gabe verdrängt… Rufe uns
Bruder, Vater, Geliebter,
erzähle uns mit der Stimme
des Friedens neue Geschichten,
komm vor unsere Häuser,
tritt ein und setzte dich hin
vor dem glühenden Herd…
Wir erwarten dich, wir sind
noch deine Kinder, Brüder,
unzertrennliche Freunde… Lass
uns heute angesichts
deiner verschlossenen Augen
und deines verstummten
Mundes weinen, und des
eisigen Windes der uns
deiner Seele beraubt… Er
soll dich tragen weit über
alle Berge ins Reich der Ahnen
wo wir uns eines Tages
alle im Schosse der ewigen
Mutter wiederfinden werden.