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Heilig der Berg (Rätisches Gedicht)

 

 

Heilig der Berg und das Land
das ihn sieht, heilig das Laub 
das der Herbst nun verwirrt
und den Boden bedeckt
wie im Winter der Schnee,
heilig der Stein im grauen Geröll
und heilig der Baum
der stumm dich erspäht,
heilig die Ruhe die uns keiner
mehr nimmt, heilig der Blick
ins fragliche Sein... Heilig mein Schritt
den man nicht hört, heilig
der gebrochene Atem unseres Herrn
Gebet, heilig das Herz
das in der Brust nun tobt,
heilig der Gedanke
der mich vom Leben trennt,
heilig der Schmerz
der Verlorene trifft und heilig
die Liebe die ein jeder sucht…
Heilig das Licht
unserer wohlwollenden Sonne
und der Schatten der mit uns
spielt aber nicht vergisst,
heilig die Väter und heilig
die Mütter, die Freude der Kinder
die wie Blumen erblühen,
heilig der Hirsch und die nächtliche
Eule, heilig das vierbeinige Ross
der barmherzigen Göttin,
heilig das Wasser
das uns kräftig durchtränkt, 
heilig die Ruhe
in meinem wolkigen Bett…

Leifers zur Zeit der

Heilig der Berg (Rätisches Gedicht)

Capitolo 20

via Claudia Augusta

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